Stilübung für Anfänger #3 (DE)
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mit dem Wort "Adel" im Nachnamen ist das Aristokratische natürlich nicht ganz fremd. Auch die geographische Nähe des Schloss Schönbrunns und das Jagdrevier des Kaisers im Lainzer Tiergarten samt Hermesvilla tragen zu meiner gewählten und ganz und gar erfrischenden Ausdrucksweise bei. Ich kenne sogar einen waschechten Graf!
Diesmal erzähle ich die Geschichte Roberts aus dem Blickwinkel eines" Durchlauchten". Ich muss zugeben, dass das fast so viel Spaß macht, wie das derbe Wienerische von vor zwei Wochen.
Wer übrigens das Bild nicht erkennt, der möge sich in die Ecke stellen und schämen - viel eindeutiger geht es dann wirklich nicht. Also? Wo/was ist das?
Aristokratisch
Der Hochwohlgeborene Robert von Löwenzahn, ein aristokratischer Kieferorthopäde, imaginierte seine dentalen Abenteuer, während er deswegen amüsiert die Straße entlangpromenierte.
Eine holde Maid am Straßenrand erbittet ihn demütigst um Informationen zum genauen Sonnenstand, Ihre Durchlaucht blieb obgleich dieser schamlosen Zurschaustellung ihres weißen Knöchels ergeben und blickte ihr bestürzt, in Sorge um die heutige Jugend, nach.
Später, nach dem Diner im Salon der Grafschaft, entdeckt der Kiefer-Adel voller Entsetzen, dass sein samtenes Futteral samt Gulden verloren ist.
Geraume Sonnenaufgänge später begegnet der Hochwohlgeborene Kieferorthopäde der holden Maid im Salon der Grafschaft und fordert ob ihres Verbrechens ihre militärische Begleitung, einen Offizier der kaiserlichen Garde, zum Duell.
Die gräfliche Ordonanz des Salons entdeckt jedoch das schwere, samtene Futteral unter der reichlich gedeckten Tafel und vernimmt (auf - man muss es in Schamesröte eingestehen! - ungehörige Weise), worüber die hohen Herrschaften debattieren. Durch die sofortige Rückgabe der Gulden wird jedoch das Duell nicht verhindert, denn auch die demütige Abbitte über die Ehrenbeleidigung wird von Seiten des Offiziers nicht akzeptiert.